Prinz Dirk I. und Bonna Andrea I.

Von www.festausschuss.de

Leeve Bönnsche Jecke,

heute erzähl ich euch die Geschichte, wie ich vom fleißigen Müller zum schmucken Prinz geworden bin.

Es war einmal im Jahr 1968. Neun Monate plante ich im Mutterleib meinen Auftritt als Prinz. Doch weil die Koblenzer damals eher verhalten den Elften im Elften feierten, lauschte ich vergeblich auf Fanfarenchöre und den Ruf der Narren. So kam es, dass ich meine erste fürstliche Sessionseröffnung um 19 Tage verpasste und als Dirk Müller auf die Welt kam. Aber ich wollte mehr.


Foto: Arno Schatz

"Einmal Prinz zo sin" und "ne staatse Kääl", spukte leise im Hintergrund meiner Gedanken. Zwischen Geschichten über Zorro, Robin Hood und die Musketiere entdeckte ich meine Liebe zu Florett und Degen. So führte mich mein Weg, von Koblenz weg, ins Fechtinternat und auf das Friedrich-Ebert-Gymnasium nach Bonn. Eine Stadt die Kopf steht, wenn "der Prinz kütt"!!! Und in der die zweite Amtssprache "Bönnsch" heißt.

Ich entschied: Hier werde ich bleiben, leben und arbeiten . Die Grundlage für meinen Erfolg begann mit der Ausbildung zum Gebäudereiniger. Es folgte der Durchmarsch bis hin zum Meisterbrief. 1993 wagte ich in unserer Bundesstadt den Schritt in die Selbständigkeit.

ln Gedanken schwelgend war mir klar: Bonn, Du sollst glänzen und funkeln, wenn ich einst die Strumpfhose überstülpe, die Federn trage und den Pajass schwinge. So kam es, dass ich bis 2011, rund 1.300 Menschen einen Job geben konnte. Trotzdem beschloss ich, den bereits aufgebauten Betrieb zu verlassen und beruflich noch einmal neu anzufangen.

Dazu habe ich mir die Session mit der Schnapszahl 11.11.11 ausgesucht. Seitdem jöcken die schwarzen "Minis" der Dirk Müller Gebäudedienste über unsere Bönnsche Bröcke. Klar, wollte ich in unserer schönen Stadt auch meine Familie gründen. Mittlerweile besteht diese aus zwei fantastischen Kindern und einer wundervollen Frau. Alle drei sind mein ganzer Stolz und ich bedanke mich jetzt schon für ihre Leidenschaft und ihre Hilfe auf meinem Weg zur Regentschaft.

Unverkennbar:
Das Leben im Rheinland bedeutet mir sehr viel. Darum möchte ich auch etwas

zurückgeben. Unter anderem engagiere ich mich ehrenamtlich als Obermeister der Gebäudereinigerlnnung Bonn /Rhein-Sieg . Darüber hinaus vertrete ich meine Handwerker-Kollegen im Vorstand des Landesinnungsverbandes NRW. Auch beim Karneval wollte ich mich stärker einbringen! 25 Jahre lang hab ich die 5. Jahreszeit vor allem auf Feten und in Kneipen gefeiert. Vor rund zwei Jahren haben mich dann Freunde in den Großen Rat der Ehrengarde der Stadt Bonn aufgenommen. Gemeinsam unterstützen wir hier den organisierten Karneval. Das spannende daran: Unsrer Fest im Rheinland erreicht so viele Menschen, wie kein anderes Brauchtum.Über alle alters und sozialen Unterschiede hinweg - getreu unserem Motto ”Bönnsche Bröcke - drövver jocke”

Und so kam es, dass aus dem fleißigen Müller tatsächlich ein echt schmucker Prinz geworden ist.

Und damit
Drei Mol vun Hätze - Bonn Alaaf
Euer Prinz Dirk I.
 

Leev Jecke und Fründe des Bönnschen Fastelovends !

Was soll wohl aus einem Mädchen werden, das an Pützchen‘s Markt auf der Schääl Sick geboren wird ?

Schaut mich an, dann wisst Ihr es, denn 1976 habe ich genau an Pützchen‘s Markt das Licht der Schääl Sick und der Welt erblickt.


Foto: Arno Schatz

Genau so turbulent, lustig und vergnügt wie diese Tage damals waren und bis heute noch sind, möchte ich mit Jung und Alt, Groß und Klein, echte Bönnsche und Immis eine tolle Session 2013 feiern.

Da mein Leben ja schon quirlig und lebendig anfing, war es wohl nicht verwunderlich, dass ich bei meiner ersten Teilnahme am LiKüRa-Zug im Alter von 5 Jahren mit dem Fastelovendsvirus infiziert war.

Beim Anblick all der verkleideten Jecken, war es dann endgültig um mich geschehen. Ich bin bis heute diesbezüglich unheilbar, es gibt keinen Karneval mehr ohne mich!

Vor 17 Jahren habe ich nach meinem Fachabitur an der Höheren Handelsschule meine Ausbildung bei der Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG begonnen und dort 2006 mein Studium zur Bankbetriebswirtin absolviert.

In dieser Session werden die Kunden der Filiale Oberdollendorf wohl ab und zu auf mich verzichten müssen, weil die Filialleiterin dann op jöck es.

Als Fastelovendsjeck bin ich in der „Grossen Küdinghovener KG“ und in der „Ehrengarde der Stadt Bonn“ aktiv.

Nachdem ich 2001 Pagin der LiKüRa-Prinzenssin Heidi I. war und 2002 als Pagin des Bonner Prinzenpaares, Prinz Willi III. und Bonna Birgit I. schon mal „Bonna“-Luft geschnuppert habe, kam dann im Jahr 2004 mein erstes, großes karnevalistisches Highlight:

Ich wurde zur LiKüRa-Prinzessin Andrea II. gewählt.

Als Krönung meiner karnevalistischen Karriere bin ich jetzt, 9 Jahre später, Eure Bonna Andrea I.

Unsere kurze Session wird bestimmt manchmal hektisch und stürmisch, aber ich bin mir sicher, dass wir viele Menschen treffen, die mit uns fiere, laache und danze werden.

Ich möchte als Eure Bonna Andrea I. sowohl links- als auch rechtsrheinisch den bönnschen Fastelovend versprühen. Auch diejenigen die bisher noch keinen Karneval gefeiert haben, möchte ich einladen, mit uns gemeinsam unseren schönen verdötschten Fastelovend zu feiern, eben „Bönnsche Bröcke – drövver jöcke“. Herrlich !

Drei Mol vun Hätze – Bonn Alaaf

Eure Bonna Andrea I.


 

 

  
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Fotos: Arno Schatz

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