Habemus
Wäscherprinzessin
Lara Mohn
übernimmt in der kommenden Session das närrische Zepter
Von Thomas
Thiel
Beuel-Mitte.
Nirgends stieg weißer Rauch auf, die Kirchenglocken blieben stumm,
und es warteten auch keine Menschenmengen vor dem Beueler Rathaus.
Dabei wurde Freitagmittag die wichtigste Person Beuels nach dem
Papst vorgestellt - jedenfalls in der fünften Jahreszeit: die
Wäscherprinzessin.
Wäscherprinzessin Lara I.
(Mohn)
Wäscherin Lina Jütten
Wäscherin Jennifer Balensiefen
Die Wahl des
Arbeitskreises Beueler Weiberfastnacht für die Session 2009/2010
fiel einstimmig auf die 21-jährige Lara Mohn vom Damenkomitee Sankt
Josef Beuel. Ihre beiden Mitbewerberinnen hatten keine Chance.
"Lara bringt
die allerbesten Voraussetzungen für eine Wäscherprinzessin mit",
sagte Obermöhn Evi Zwiebler bei der Bekanntgabe im Beueler Rathaus.
Denn Mohn ist ein waschechtes Beueler Mädsche "met allem, wat dozo
jehööt": Schon mit sechs Jahren war sie Kinderwäscherin im
Sankt-Pius-Kindergarten, ein Jahr später, 1995, wurde sie dort
Kinderwäscherprinzessin.
Nach vier
Jahren im Kindercorps der Beueler Stadtsoldaten sang sie bis 2003
bei den "Jucks Pänz". Die Karnevalsverrücktheit steckt in der
Familie: Ihre Mutter Brigitte ist Präsidentin des Damenkomitee Sankt
Josef.
Am 15. Januar
2010 folgt nun mit ihrer Proklamation der Höhepunkt ihrer
karnevalistischen Karriere: "Für mich geht damit ein Kindheitstraum
in Erfüllung", freut sich die Wäscherprinzessin in spe. Dafür nimmt
Mohn auch einige Erschwernisse in Kauf.
Denn
mittlerweile lebt die ehemalige Schülerin des Sankt Adelheid
Gymnasiums in Aachen, wo sie Kommunikations- und Multimediadesign an
der Fachhochschule studiert. "Doch für die heiße Phase des Karnevals
ziehe ich wieder bei meinen Eltern ein", versichert sie.
Auch dass die
Festivitäten in die Prüfungszeit ihres Studiums fallen, schreckt den
neuen weiblichen Ober-Jeck nicht: "Ich werde einfach in den Monaten
davor mehr lernen." Und falls es doch terminliche Schwierigkeiten
geben sollte, kündigt Obermöhn Zwiebler tatkräftige Unterstützung
an: "Wir würden auch das Aachener Rathaus stürmen, um unsere
Prinzessin zurück nach Beuel zu holen."
Und wenn sie
schon einmal da sind, können sie auch Mohns Freund Matthias
mitbringen. Der sei zwar Saarländer, "aber einer, dem Karneval
gefällt", beeilt sich Mohn klar zu stellen. Das gehört sich
schließlich so, wenn man mit der Wäscherprinzessin liiert ist.
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