Frau mit Herz und
Stimme
Kerstin Engels
wird in der neuen Session LiKüRa-Prinzessin
Von Frank
Auffenberg
Küdinghoven.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, wie nah er tatsächlich liegen
bleiben kann, ist an ihrer designierten Lieblichkeit
LiKüRa-Prinzessin Kerstin I. (Engels) zu sehen. "Im Grunde fing mein
aktives karnevalistisches Vereinsleben recht spät an. Der
Startschuss fiel 1998, als ich LiKüRa-Prinzessin Britta I. als Pagin
begleitete", sagt Engels und lächelt verschmitzt.
Dabei
unterschlägt sie, dass sie als Tochter von Jo Engels, legendärer und
langjähriger Sitzungspräsident der Schwarz-Gelben-Jonge, das
rheinische Brauchtum bereits in die Wiege gelegt bekam. "Natürlich
war ich als Kind schon immer mit dabei, richtig los ging es aber
wirklich erst mit meinem Paginnenjob", versichert sie.
Drei Jahre
Mitarbeit beim Musikladen, der Jugendorganisation der Großen
Küdinghovener Karnevalsgesellschaft, lässt sie dabei bescheiden
unter den Tisch fallen. War ihr jeckes Leben bis 1998 in ihren Augen
noch als passiv zu betrachten, startete sie mit der
Prinzessinenbegleitung aber richtig durch.
Noch im selben
Jahr trat Engels in das Tanzcorps der LiKüRa-Ehrengarde ein, 2004
wurde sie Mitglied der Großen Küdinghovener Karnevalsgesellschaft.
Als sei dies nicht genug närrischer Einsatz, gründete sie gemeinsam
mit einigen "Veteranen des Tanzcorps" 2006 ihr eigenes Damencorps.
"Zum Tanzen
waren wir zu alt, die Uniformen wollten wir aber nicht ablegen. Die
Corpsgründung lag also nahe", erinnert sie sich. 2007 wurde Engels
zum Mitglied des Vergnügungsausschusses der Großen Küdinghovener KG
gewählt. Trotz all des Einsatzes und der Verdienste für den
rheinischen Karneval ereilte sie die Nachricht ihrer Wahl zur
nächsten LiKüRa-Regentin vor zwei Wochen überraschend.
"Ich saß mit
meinen Corpsdamen gerade bei mir in kleiner Runde, als es an der Tür
schellte. Der ganze Wahlausschuss stand mit Blumen und Sekt vor der
Tür. Wir waren erstmal baff und sprachlos", erinnert sie sich.
Gerechnet habe sie nicht damit, beschwört sie. "Nicht allein schon
deshalb, weil ich mit 30 Jahren die älteste LiKüRa-Prinzessin aller
Zeiten sein werde", sagt die begeisterte Anhängerin des FC Ennert.
Wirklich
fassen könne sie noch nicht, dass sie in nur wenigen Monaten das
Prinzessinen-Krönchen tragen werde. Als begeisterte Sängerin
überlegt die technische Angestellte der Rhein-Sieg Abfallwirtschafts
GmbH bereits, wie sie dann und wann auf einer Sitzung ein Liedchen
singen könnte. "Meine Stimme eignet sich nur für den Hausgebrauch,
aber wir schauen mal, was sich machen lässt", sagt sie bescheiden.
Wer jedoch in
den Genuss kam, einmal die CD Probe zu hören, die sie Vater Jo zur
Pensionierung aufnahm, ist versucht, sie der Lüge zu bezichtigen.
"Stimme für den Hausgebrauch" erscheint angesichts des Volumens und
Charakters ihres Gesangs doch eine arge Untertreibung zu sein.
LiKüRa darf sich auf eine stimmgewaltige Session einstellen. |