Bonna 2009 Miriam (Schmitz) und Prinz Ralf (Birkner), 2009

Früher war er Pfarrer, jetzt wird er bönnscher Prinz

Ralf Birkner regiert mit Miriam Schmitz in der Session "Bonn apart" - Beide sind von Kindesbeinen an jeck

Von Richard Bongartz

Bonn. Wie nahe liegen doch Kirche und Karneval beieinander: Das beweist der Lebenslauf des neuen Bonner Prinzen Ralf I. (Birkner): Viele Jahre war der 44-Jährige Pfarrer am Niederrhein - vor allem ein lustiger, dem der Karneval seit seiner Kindheit am Herzen liegt.

Vor vier Jahren ist er aus dem Priesteramt ausgeschieden. Und wurde vor kurzem vom Vatikan formell in den Laienstand zurückversetzt, um mit seiner Frau Katja "in die Zukunft blicken zu können". Der aufgegebene Beruf "ist nur ein Teil meiner Geschichte", sagt Birkner, der sich ehrenamtlich weiter in der Kirche engagiert, etwa in der Citypastoral.

Nun ist er also Prinz und hat natürlich auch eine Bonna an seiner Seite: Miriam Schmitz ist im Elisabeth-Krankenhaus zur Welt gekommen. Welche Freude, als sich am Dienstag um 8 Uhr der Festausschuss Bonner Karneval meldete und Miriam I. die anstehende Regentschaft verkündete.

Birkner ist nach seinen ersten Wochen in Bonn bald auf die Wiesse Müüs gestoßen, war vorher lange aktiv in der Bocholter Prinzengarde. "Ich finde den Bonner Karneval super", sagt der Pressereferent der UN-Millenniumkampagne - sein Arbeitsplatz befindet sich im UN-Campus (Langer Eugen).

Prinz zu sein, hatte ihn die ganze Zeit über gereizt. "Ich freue mich, dass es so schnell geklappt hat." Mit seiner Frau, die er bald kirchlich heiraten wird, fühlt sich Birkner am Fuße des Ennerts, in Küdinghoven, sehr wohl. Denn beide wandern gerne. Ansonsten liebt er handgemachte Livemusik, etwa von BAP.

Eher aufs Segeln und Radfahren setzt da die Bonna, "obwohl ich zu wenig Zeit dafür habe", so die gelernte Hotelfachfrau. Genug Zeit bleibt aber für den Karneval mit ihren Honigsmöhne. Was wird das für eine Session: Das Damenkomitee wird 2009 stolze 120 Jahre alt, Miriam Schmitz steht am 11.11. als Bonna vor den Jecken und wird zwei Tage später 30.

Die Veranstaltungsorganisatorin im Studentenwerk Aachen redet gern und viel, am liebsten auf Bönnsch. Bald will sie mit ihren beiden Katzen wieder nach Bonn ziehen - "nach Hause".
 

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