LiKüRa
2006 Simone I.
mit den Paginnen
Sonja Oprikic und Jessica FreierBeuel. "LiKüRa
ist ein ganz besonders herzlicher Karneval." Simone weiß, wovon sie spricht, und
auch, was auf sie zukommt. Sie hat das volle Programm 2001 schon mal mitgemacht und hatte
eine richtig gute Zeit damals als Pagin der LiKüRa-Prinzessin Inken I.
Die Beine hochlegen ist ihre Sache eigentlich nicht. Die zukünftige
LiKüRa-Prinzessin Simone Nolden ist ganz schön aktiv.
"Als Begleiterin ist man immer dabei und hat denselben Spaß; das Einzige, was
man nicht macht, ist das öffentliche Sprechen." Aber das macht der 25-Jährigen
keine Sorgen: "Ich hab 'ne Schnüss", sagt sie. "Ich bin nicht auf den Mund
gefallen." Das konnte sie am Freitagabend bei ihrem ersten offiziellen Auftritt unter
Beweis stellen. Im Dorfkrug wurde Simone Nolden als neue LiKüRa für die Session
2005/2006 vorgestellt.
Sie freut sich auf ihre Amtszeit. Einen ersten Entwurf für ihr Prinzessinnen-Kleid hat
sie bereits gezeichnet. Zeichnen ist eines ihrer Hobbys, das wohl zu kurz kommen wird im
nächsten Jahr. Schwerer wird es allerdings, ihren zwei Isländern zu erklären, dass sie
nicht mehr jeden zweiten Abend vorbeischauen wird. "Aber ich weiß die Pferde in
guten Händen und denke, sie werden Verständnis haben."
Simone kann einen mustergültigen Lebenslauf für eine LiKüRa-Prinzessin vorweisen, denn
sie ist in allen drei Ortsteilen zu Hause. In Ramersdorf und Limperich hat sie gelebt, in
Küdinghoven ist sie zur Schule gegangen. Bis zur zehnten Klasse war sie auf der
Gesamtschule und hat dann in zwei Jahren ihr Fachabitur auf der Glasfachschule in
Rheinbach abgelegt.
Im Anschluss hat sie sich zur Mediengestalterin ausbilden lassen. Seit 2000 arbeitet sie
nun in Oberkassel als Grafikerin in der Marketingabteilung bei Wein Wolf und hat abends
parallel zur Arbeit eine Weiterbildung zur Fachkauffrau Marketing abgeschlossen.
Ausreichend Energie bringt Simone also mit für ihren neuen Job. "Das ist alles
schöner Stress, den man sich selbst antut", erklärt sie fröhlich. Faule Abende auf
dem Sofa gab es auch bis jetzt nur selten in ihrem Leben.
Wenn gerade nichts Wichtiges ansteht, gestaltet Simone ihre Wohnung um. Übrigens begnügt
sie sich dabei nicht mit Möbelrücken, sondern dann wird komplett renoviert - "mit
neuer Wandfarbe und allem". Seit fünf Jahren wohnt sie wieder in Ramersdorf. Unten
im Haus wohnt ihre stolze Oma. Sie wird Simone während ihrer Amtszeit eine verlässliche
Unterstützung sein.
Prinzessinnen brauchen schließlich Mitarbeiter. Und sei es nur jemanden, der dafür
sorgt, dass das Kleid am nächsten Tag wieder einsatzfähig ist, wenn man tief in der
Nacht nach Hause kommt und einen die durchgetanzten Füße keinen Schritt weiter tragen
als bis zum Bett.
Simone ist ein Kind des Straßenkarnevals. Im Bollerwagen hat sie angefangen, ist mit
ihrer Mutter im Zug beim Müttertreff Küdinghoven mitgegangen, später mit den
Ramersdorfer Jonge. Darüber hinaus hat sie auch keines der anderen Ortsfeste ausgelassen.
Maikönigin war sie 2003. Überhaupt scheint kaum jemand in der Familie noch nicht
Maikönig gewesen zu sein.
In einen Karnevalsverein ist Simone Nolden erstaunlich spät eingetreten. Erst nach ihrer
Pagenzeit 2001. Ihre Freundinnen mussten harte Überzeugungsarbeit leisten, bis Simone
bereit war, einen Teil ihrer kostbaren Zeit dem Tanzen zu widmen. Die Sommerauftritte der
LiKüRa-Ehrengarde wird sie noch bestreiten, bevor sie ein Jahr lang aussetzt.
Verlernt haben, wie man Freizeit gestaltet, wird Simone nach diesem Jahr jedenfalls nicht.
Sie wird wieder viel Zeit mit ihren Pferden verbringen, das Tanztraining wieder aufnehmen
und - im Zweifelsfall - ihre Wohnung renovieren.
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