Wäscherprinzessin Nadine I. , 2001
[es ist schön mit Dir den Fastelovend zu feiern]
Einmal im Leben Prinzessin sein - ein
Traum, der für eine junge Frau aus Beuel jedes Jahr in Erfüllung geht. Die neue
Wäscherprinzessin Nadine I. (Klein) hat die Bonner beim Sessionsauftakt auf dem
Marktplatz am Samstag schon ins Herz geschlossen. Eine Tollität, die nicht auf den Mund
gefallen ist.
Wer Nadine Klein schon ein bisschen länger kennt, wird sie wohl ins Herz schließen. Die
19-Jährige ist nicht nur auffallend hübsch, sondern auch humorvoll, zu Späßen
aufgelegt und mitten im Leben - beste Voraussetzungen für eine Wäscherprinzessin.
"Als kleines Kind wollte ich Polizistin oder Prinzessin werden", erzählt sie
lachend in der Gaststätte "Zur Rheinbrücke", die ihr Vater Rüdiger Klein
führt. Das Ecklokal am Konrad-Adenauer-Platz ist die Hofburg der Wäscherprinzessin und
karnevalistisches Mekka der Schäl Sick. Heimspiel für Nadine.
Nach dem Besuch der Josef- und der Realschule lernte sie ein Jahr lang in einer
Kosmetikschule, bevor sie zu einem Friseur-Team in der Bonner City kam. Im Mai nächsten
Jahres wird sie ihre Ausbildung zur Friseurin abschließen. "Ich möchte später als
Maskenbildnerin im Fernsehen oder am Theater arbeiten." Als große Sissi-Verehrerin
hat sie einen Traum - in einem prächtigen Abendkleid einen schillernden Ball zu
eröffnen. Als Teenager wandelte sie auf Schloss Herrenchiemsee schon auf den Spuren der
Kaiserin. Prinzessin ist Nadine nun ja schon mal.
In der vergangenen Session begleitete Nadine als Wäscherin ihre Vorgängerin Yvonne I.,
seit ihrem achten Lebensjahr ist sie bei den Beueler Stadtsoldaten und seit drei Jahren im
Alten Beueler Damenkomitee. Eine makellose jecke Vita. An ihrer Seite ziehen die
Wäscherinnen Patty Burgunder und Nicole Büsgen durch den Karneval. Patty ist ihre beste
Freundin, die beiden kennen sich schon seit elf Jahren. Jede Woche machen die beiden
jungen Frauen eine Kölner Großdiskothek unsicher, sausen im Sommer mit Inlinern oder
Kickboards am Rheinufer entlang. "Wir haben schon ein zweites Standbein auf
Ibiza", sagt Nadine schmunzelnd in Anspielung auf drei ausgelassene Reisen ans
Mittelmeer.
Überraschungseier und Handy - zwei große Schwächen der neuen Wäscherprinzessin.
"Es vergeht kein Tag, an dem ich mir nicht ein Ei kaufe", bekennt sie
freimütig. Und bestimmt kein Tag, an dem sie nicht die SMS-Funktion ihres Mobiltelefons
bearbeitet, um Textnachrichten zu verschicken.
Der Karneval dürfte für die Beuelerin am besten nie vorüber gehen: "Der
Aschermittwoch war für mich als Wäscherin schon schlimm genug - als Prinzessin möchte
ich gar nicht daran denken." Doch das dauert ja noch ein bisschen, erst mal wird
ordentlich gefeiert. "Ich freue mich auf die Proklamation und auf die Männer, denen
ich den Kopf waschen kann." |