Bonna Anja I. und Prinz Franz I., 2001
[Hallo Anja, welch Überraschung du als Tollität]

Das Geheimnis ist gelüftet: Bonna Anja I. und Prinz Franz I. wurden am 11.11.2000 nach dem Empfang im Alten Rathaus den Jecken auf dem Marktplatz vorgestellt. "Karneval ist für mich ein Lebensgefühl: Wenn Fastelovend ist, hüpft mir das Herzchen", erklärte die neue Bonna Anja I. (Pohl). Ein wenig hüpfe ihr jetzt aber auch das Herz vor Aufregung, gab sie zu.
Etwas nervös, aber zuversichtlich war auch Prinz Franz I. (Stahl). "Ich wünsche mir, dass Anja und ich den Bonner Karneval gut rüberbringen", sagte er. Schließlich ist er kein gebürtiger Bonner, wenngleich er aus einer echten Karnevalsfamilie kommt: Als Franz I. (Stahl) am 28. Februar 1949 in Altheim im Neckar-Odenwald-Kreis das Licht der Welt erblickte, sah er gleich in die Augen von Karnevalisten: Sein Vater war an diesem Tag - ein Rosenmontag - mit seinem Elferrat auf einer Karnevalsveranstaltung, als er die freudige Nachricht erfuhr und seinen Sohn samt Elferrat besuchte. Das Vereinsleben lernte Franz zuerst über die Musik kennen: 1964 begann er, Klarinette zu spielen, später auch Saxofon. Nach einer kaufmännischen Ausbildung im elterlichen Tabakwarengroßhandel heiratete er seine Frau Gaby, die 1990 als Karnevalsprinzessin für den heimatlichen Verein "FG Aaldemer Dunder" regierte. Zwölf Jahre war Franz I. zwischenzeitlich im Ausland tätig, ehe er nach Bonn zog und den "Stiefel" übernahm. Seit November bewirtet er das Lokal "Em Veedel". Ein Jahr nach seiner Einbürgerung in Bonn trat er den Wiesse Müüs bei, und seit 1996 ist er im Elferrat aktiv. An der Seite des Prinzen steht eine echte Bonner Frohnatur. Anja I. (Pohl) wurde 1970 in Bonn geboren, und bereits mit acht Jahren zog es sie zum Kadettencorps der Bonner Stadtsoldaten. Als ihr Bruder 1985 Kinderprinz wurde, träumte sie fortan davon, auch einmal das närrische Volk zu regieren. 1988 begleitete sie als Page das Bonner Prinzenpaar. Die darauf folgenden Jahre widmete sich die gelernte Rechtsanwaltsgehilfin ihrer beruflichen Karriere im Vertrieb verschiedener Telefongesellschaften. Vor zwei Jahren schlüpfte Anja als Schwadronstochter des Bonner Stadtsoldatencorps erneut in die Uniform und wurde außerdem im Damenkomitee Bönnsche Blömche aktiv. Erst Anfang des Jahres wurde sie auch Mitglied der Wiesse Müüs, die ihr gleich die ehrenvolle Aufgabe der Bonna zuteilten - nicht zuletzt wegen ihrer Begabung in der rheinischen Mundart. Privat hat sie auch schon ihren "Prinzen" gefunden, den sie - wie sollte es anders sein - im Karneval kennen gelernt hat.